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SILKYplus - Social Inclusion Labs für Kids und Youngsters

In Deutschland ist mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren von Armut bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt die im Januar 2023 veröffentlichte Analyse der Bertelsmann Stiftung. Ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung steht allen Kindern und Jugendlichen zu. Das Projekt SILKYplus tritt dieser Schieflage mittels innovativer Konzepte entgegen: in sogenannten Social Inclusion Labs werden neue Ideen zur Armutsprävention und gerechterer Teilhabe von Kindern und Jugendlichen entwickelt.

SILKYplus ist ein Verbundprojekt der Werkstatt PARITÄT und des Paritätischen Baden-Württemberg und wird gemeinsam mit 9 Partnern umgesetzt. Eine Übersicht über die verschiedenen Social Inclusion Labs finden Sie auf der Projektseite des Paritätischen Landesverbands.

Das Projekt wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt.

In Tübingen legen wir den Fokus schwerpunktmäßig auf Armut unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Was sind unsere LABS in Tübingen?

LAB I: Armut und Wohnen

Qualitativ guter und bezahlbarer Wohnraum ist die Grundvoraussetzung für soziale und kulturelle Teilhabe sowie eine gute Lebensqualität. Viele Jugendliche, die wir begleiten, berichten über die langwierige, zermürbende und oftmals diskriminierende Wohnungssuche in Tübingen.

  • Die Broschüre „Wie finde ich eine Wohnung in Tübingen?“ gibt visuell ansprechend und in einfacher Sprache Tipps und Tricks rund um die Wohnungssuche. Inzwischen gibt es sie in 2. Auflage mit aktualisieren Infos. Die digitale Version der Broschüre ist hier abrufbar.

  • Mobile Werkstatt: Viele arme Familien können sich einfache Reparatur- und Dienstleistungen nicht leisten – wir bauen einen Pool an ehrenamtlichen Helfer*innen für alltagsnahe Unterstützungen auf.

  • Vernetzung und Bedarfserhebung wohnungslose Jugendliche in Tübingen. In Tübingen fehlen bislang auf jugendspezifische Bedarfe ausgerichtete Angebote und Wohnformen. Was brauchen von Wohnungslosigkeit bedrohte oder obdachlos gewordene Jugendliche? Diesen Bedarfen gehen wir gemeinsam mit anderen Akteuren der Jugendsozialarbeit nach.

LAB II: Niedrigschwellige Beschäftigung für junge Erwachsene

Jugendliche, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht am Schulalltag oder an einer Ausbildung teilnehmen können, können in der ZukunftsWerkstatt des Berghofs neue Perspektiven entdecken. Hier erhält jede*r Jugendliche eine Beschäftigung, die individuell passt: Von Stabilisierung durch einen Arbeitsalltag in der Landwirtschaft mit festen Arbeitszeiten und einem akzeptierenden Umfeld bis hin zu intensiver Begleitung durch unsere Fachkräfte ist alles möglich. Gemeinsam werden neue berufliche Ziele erarbeitet, wie etwa das Nachholen eines Schulabschlusses oder der Einstieg in Ausbildung.

Oft erreichen die jungen Menschen schon durch den Abstand zur Institution Schule, das Erleben von Selbstwirksamkeit und sinnhafter Arbeit in Kombination mit Kontakt zu Tieren einen Schub an Selbstvertrauen und Sicherheit.

LAB III: Jugendarmut skandalisieren

Wie in der Gesellschaft wird auch in der Sozialen Arbeit Armut unter Kinder und Jugendlichen oftmals individualisiert und normalisiert. Da Soziale Arbeit auch einen politischen Auftrag hat, machen wir Armut in diesem LAB auf struktureller Ebene zum Thema.

  • Sensibilisierung der Fachkräfte als Multiplikator*innen: Mit dem Ziel, Fachkräfte der Sozialen Arbeit zum Thema Armut und Klassismus zu sensibilisieren, veranstalten wir in regelmäßigen Abständen Lesungen und Podiumsdiskussionen mit von Armut betroffenen Jugendlichen. Nächste Veranstaltung: Lesung mit Christian Baron „Ein Mann seiner Klasse“ und Film „Wir sind stark“ ein Tübinger Empowermentgruppe am 22.02.2023 um 18 Uhr in der WESTSPITZE, Eisenbahnstr. 1, 72072 Tübingen.
  • Plakate als Gesprächsinitiator: Im Rahmen der AG Jugend und Armut des Runden Tischs Kinderarmut Tübingen entstand eine Plakatserie. Die Plakate sollen zum Nachdenken anregen, irritieren und und Gesprächsanlass in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen bieten. Hier gibt es die Plakate als Download.

Kontaktaufnahme

Jutta Goltz

Dipl.-Päd.
Bereichsleiterin Bildung, Teilhabe und soziale Integration

Tel. 07071/5671-202
E-Mail: jutta.goltz@kit-jugendhilfe.de

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